Christian Latsch

18.08.2021 | AKH, Bau­kultur, Politik

Allianz für Wohnen vor Ort

Der hessische Wirtschaftsminister, Tarek Al-Wazir, startete seine Sommertour in Rüssels­heim. Mit dabei: die AKH mit Präsidentin Brigitte Holz.

Hessens Wohnungs­bauminister Tarek Al-Wazir hat auf die Be­deutung der sozialen Infrastruktur für Wohnungs- und Städtebau hingewiesen: „Ein Wohngebiet ist mehr als eine Ansammlung von Häusern. Dazu gehören auch Grünflächen, Kindergärten, Sportplätze. Sonst schafft man sich die sozialen Probleme der Zukunft“, sagte der Minister am Mittwoch in Rüssels­heim, wo er das Nachbarschafts- und Familien­zentrum in der Böllensee-Siedlung und die Wohnanlage am Verna-Park besuchte: „Rüssels­heim hat die Heraus­forderung angenommen, Aspekte wie Nachhaltigkeit und Bau­kultur schon bei der Planung mitzudenken“, lobte Al-Wazir.

Das Nachbarschafts- und Familien­zentrum ist das neue Herzstück der bereits in den 30er Jahren errichteten Böllensee-Siedlung. Es zeichnet sich durch eine innovative Wohn- und Nutzungsgemeinschaft aus Kita, Jugendarbeit, Familien­zentrum und Seniorenwohnen aus.

Rüssels­heim war erste Station der Sommertour des Ministers, die in diesem Jahr zu richtungsweisenden Projekten der „Allianz für Wohnen in Hessen“ führt. Darin haben sich rund 20 Ver­bände und Institutionen zusammengeschlossen, darunter die Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen (AKH) sowie der Verband der südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW Südwest). Mit AKH-Präsidentin Brigitte Holz und VdW-Vorstand Dr. Axel Tausendpfund traf der Minister in Rüssels­heim zu einem Erfahrungsaustausch über die Heraus­forderungen des Städtebaus im Ballungsraum zusammen.

Flächenverbrauch reduzieren durch Nachverdichtung

Eine dieser Heraus­forderungen ist die Notwendigkeit, den Flächenverbrauch zu reduzieren. Eine Antwort ist die Nachverdichtung bestehender Quar­tie­re. Dass auch auf diese Weise hohe Wohnqualität zu erreichen ist, zeigt die Anlage „Wohnen am Verna-Park“ der Rüssels­heimer gewobau mit ihren ansprechenden Gebäuden und Freiflächen.

„Qualität schafft Akzeptanz für Veränderung,“ sagte AKH Präsidentin Brigitte Holz. „Die Wohnanlage am Verna Park überzeugt durch eine angemessene Dichte, eine gute Vernetzung mit der Umgebung und eine Materialwahl bei Gebäuden und Freiflächen, die aus der Nachbarschaft abgeleitet wurden. Alt und Neu fügen sich hervorragend zusammen, ohne die jeweilige Entstehungszeit zu verleugnen.“

„Die Mitglieder des VdW südwest sind Partner ihrer Kommunen“, erklärte Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest. „Sie stehen für bezahlbares Wohnen für breite Schichten der Bevölkerung, für eine nach­haltige und zukunfts­orientierte Stadtentwicklung und für ein langfristiges soziales Engagement. Die gewobau hier in Rüssels­heim zeigt dies eindrucksvoll – und all dies darüber hinaus mit preisgekrönter Ar­chi­tek­tur. Diesen Weg auch in Zukunft zu beschreiten, dazu haben sich zahlreiche unserer Mitglieder im Kodex der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft eindrucksvoll bekannt.“  

Hessen fördert mehr als Wohnungs­bau

Oberbürgermeister Udo Bausch, der auch Aufsichts­ratsvorsitzender der gewobau ist, sagte: „Rüssels­heim am Main ist ein Wirtschafts-, Forschungs- und Ent­wick­lungsstandort mit Zukunft. Zudem ist die Stadt zunehmend ein beliebter Wohnstandort. Die gewobau übernimmt eine besondere Ver­ant­wor­tung, indem sie attraktive neue Gebäude für bezahlbares Wohnen und kombinierte Wohnformen mit sozialen Nutzungen wie für ein Nachbarschafts- und Familien­zentrum entwickelt.“

Al-Wazir wies darauf hin, dass Hessen nicht nur den Bau von Wohnungen mit erheblichen Summen fördert, sondern auch die Gestaltung ganzer Quar­tie­re. Aus der Städtebauförderung fließen jährlich über 100 Mio. Euro an hessische Städte und Gemeinden. Die von Bund und Land stammenden Mittel verteilen sich auf unterschiedliche Programme. Ihre Ziele sind die Belebung von Ortskernen, die Anpassung an die Klimaerwärmung und den Bevölkerungswandel, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und die Sanierung öffentlicher Sportplätze und -hallen. Im laufenden Jahr liegt die Gesamtsumme bei 107,2 Mio. Euro.

Quelle: Presse­meldung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

LIQUID Kommunikationsdesign
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Vor dem Familien­zentrum in der Böllensee-Siedlung: Hessens Wohnungs­bauminister Tarek Al-Wazir, Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, AKH-Präsidentin Brigitte Holz und Rüssels­heims Oberbürgermeister Udo Bausch (v.l.n.r.)
Das Pressegespräch bei der ersten Station von Minister Al-Wazirs diesjähriger Sommertour in Rüssels­heim fand im Familien­zentrum in der Böllensee-Siedlung statt.