Wohnen am Verna-Park, Rüsselsheim am Main
Objekt | Wohnen am Verna-Park, Frankfurter Straße 41, 65428 Rüsselsheim am Main |
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Bauvorhaben | Quartiersplanung / Stadtentwicklung |
Typologie | Wohnbau |
Architekten | Baur & Latsch Architekten PartmbB, München, www.baur-latsch.de |
Bauherren | gewobau Rüsselsheim mbH, Rüsselsheim am Main |
Fertigstellung | 2020 |
Auszeichnungen | Auszeichnung auf dem Gebiet des nachhaltigen Planens und Bauens, Auszeichnung Vorbildlicher Bauten im Land Hessen 2020, verliehen vom Land Hessen und der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen |
Beurteilung der Jury
Die kleinteilige Bebauung aus sieben Häusern wurde sorgfältig in den Stadtraum eingepasst und bildet eine attraktive Hofsequenz. Die Materialisierung und Gestalt der Klinkerhäuser orientiert sich an den umgebenden Wohn- und Industriebauten der nahen Opel-Werke sowie an der ortstypischen Bebauungsform der Hofreiten. Es gelingt den Architekt*innen über das Aufgreifen historischer Motive, die Neubauten auf eine sehr selbstverständliche Weise in das Quartier einzufügen. Diese bieten einen attraktiven Wohnungsmix aus Kleinwohnungen für Einzelpersonen und Studierende, barrierefreien Wohnungen, Familienwohnungen sowie Wohnungen für Wohngemeinschaften, wodurch die soziale Durchmischung im Quartier gefördert wird.
Nachhaltigkeit wird umfassend verstanden. Viele Fragen zur Nachhaltigkeit werden direkt mit der Art und Weise, wie gebaut wurde, beantwortet. Es kann auf technische Hilfsmittel weitestgehend verzichtet werden. Die Gebäudekörper sind kompakt und haben einen angemessenen Öffnungsanteil (Optimierung der Gebäudehülle). Die schattenspendende, haushohe Loggia im Süden (Brise Soleil) kann von Pflanzen bewachsen werden (grüne Fassade). Die Klinkerfassade ist robust und verspricht schön zu altern (lange Lebenszyklen der Bauteile). Dieser einfache Lowtech-Ansatz, das Besinnen auf traditionelle Bauformen und die gute Gestaltung der Häuser und Außenräume ist überzeugend.
Auch der Prozess der Projektentwicklung hat Vorbildcharakter. Das Projekt ist Ergebnis eines eingeladenen Architektenwettbewerbs.
Als problematisch wird die Vorgabe einer derart großen Tiefgarage im innerstädtischen Kontext gesehen. Für zukünftige Projekte ist zu hoffen, dass sich die Bauträger*innen in der Frage der Mobilität von innovativeren Ansätzen leiten lassen.
Insgesamt vermag das Projekt aber mittels des klugen Einsatzes der architektonischen Mittel und der vielseitigen Bezüge zum Bestand die Identität des Ortes zu stärken und bildet damit einen wertvollen Beitrag zur qualitätsvollen Quartiersentwicklung und innerstädtischen Verdichtung.
Raoul Sigl, Büropartner Conen Sigl Architekten GmbH und Jurymitglied
Pressedownload
- Pressemitteilung Preisverleihung
- Übersicht Pressebilder Preisträger*innen + Shortlist
- Pressebilder Preisträger*innen + Shortlist
- DAB 12/2021 Bekanntgabe der Preisträger*innen
- DAB 1/2022 Nachlese zur Preisverleihung
- DAB 08/2022 Nachlese zur Plakettenübergabe
- Sustainability Paper 1 - Agenda
- Sustainability Paper 2 - Projekte und Projektierungen
Weitere Informationen
Vorbildliche Bauten im Land Hessen 2020
Hessischer Architektentag 2021 Green Deal