Mensa und Mediathek Berufsschulzentrum Nord, Darmstadt
Objekt | Alsfelderstraße 23, 64289 Darmstadt |
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Bauvorhaben | Neubau |
Typologie | Bildungsbau |
Architekten | wulf architekten gmbh, Stuttgart, www.wulfarchitekten.com mit Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart, www.jetter-landschaftsarchitekten.de |
Bauherren | Wissenschaftsstadt Darmstadt, Projektmanagement Darmstädter Stadtentwicklungs GmbH & Co. KG |
Fertigstellung | 2021 |
Auszeichnungen | Auszeichnung auf dem Gebiet einer resilienten, gemeinwohlorientierten Daseinsvorsorge, Auszeichnung Vorbildlicher Bauten im Land Hessen 2023, verliehen vom Land Hessen und der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen |
Beurteilung der Jury
Der neue Mensabaukörper besticht durch seine kompromisslose Klarheit und die wunderbare Gestaltung. Die Setzung und Körnung des quadratischen Baukörpers, der sich aus der Frontbreite der bestehenden und sanierten Campusgebäude ableitet, wirkt wie selbstverständlich. Auch die grundsätzliche Architektursprache des Gebäudes, mit seinen geschichteten Geschossen, ist im Kontext sofort verständlich.
Der Clou aber ist die Drehung des Konstruktions- und Ausbaurasters um 45 Grad. Hier wird das Haus zum Objekt der Begierde. Wie wunderbar fügen sich Möblierung und Fassade: Es entstehen Nischen, gerahmte Sitzplätze und Freibereiche mit Privatheit. Diesem Prinzip ordnet sich auch die Fassade mit ihrem auf 45 Grad gefalteten Lochblech unter. Chapeau, liebe Kolleg*innen! So geht Gestaltung!
Das Projekt ist ein Lehrstück für herausragende Architekturqualität und hätte den alleinigen Staatspreis mehr als verdient, wenn, ja wenn es neben der wunderbaren Gestaltqualität nicht noch andere Kriterien gegeben hätte, die es zu verhandeln galt und die anderen Projekten eine Chance gab, aufzuholen.
Aber wer einmal die Chance hat, die Mensa zu besuchen, kann sich über eine Prozession durch das Gebäude freuen: Durch die symmetrischen, im 90 Grad Winkel stehenden Türen gelangt man in das zentrale Foyer, dann über die Wundertütentreppe im Zentrum nach oben in den Speisesaal, um seine Speisen dann auf der umlaufenden Balkonloggia in einer Nische mit Blick ins Grüne zu genießen.
Man sollte beim Zurückgehen nicht den Blick nach oben vergessen – in ein Feuerwerk an Deckengestaltung mit feinsten Schallschutzblättchen (natürlich gedreht) oder zweifarbigen Deckenuntersichten. Dieser Besuch hat Spaß gemacht.