Resolution für mehr Bauland
Um der unzureichenden Baulandausweisung der Kommunen rund um die Stadt Frankfurt zu begegnen, formieren sich mehr als 20 Organisationen, Verbände und Interessenvertretungen – darunter auch die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen.
Sie rufen in einer Resolution Landkreise, Gemeinden und Städte der Region auf, „sich ihrer Verantwortung für die ansässigen sowie die hinzuziehenden Unternehmen und Fachkräfte der Region zu stellen und Wachstum und Beschäftigung zu ermöglichen." Am 13. März 2020 unterzeichneten die Vertreter der Organisationen die Resolution für mehr Bauland in FranfurtRheinMain im Plenarsaal der Industrie- und Handelskammer Frankfurt. Sie möchten damit den Kommunen Mut machen, künftig aktiver bei der Baulandentwicklung voranzuschreiten.
Die AKH unterstützt den Initiator der Resolution, die Industrie- und Handelskammer Frankfurt, und hat sich daher der großen Breite der Verbände und Organisationen, die die Resolution unterzeichnen, angeschlossen. Die Präsidentin der AKH, Brigitte Holz, forderte bereits beim Hessischen Architektentag im November 2019 vor rund 700 Vertretern des Berufsstands und im Beisein des hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir, dass jeder bauliche Eingriff, jede Flächenausweisung und Neubebauung aus Sicht der am Ort schon lebenden Bevölkerung eine Verbesserung sein müsse. Unabdingbar für die AKH war daher, die Forderung eines qualitätsvollen Städte- und Siedlungsbaus in die Resolution zu integrieren.
Bei der Entwicklung neuer Baulandflächen – neben der Innenverdichtung der Städte ein wesentliches Element für die Lösung der Wohnungsfrage – darf aus Sicht der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen trotz des hohen Realisierungsdrucks derzeit der Fokus nicht nur auf Quantität liegen. Als berufsständische Vertretung von über 11.000 Architekten in ganz Hessen treten wir entschieden für Qualität in Planung und Städtebau ein: Denn Qualität schafft dauerhaft Akzeptanz in der Bevölkerung und beugt am besten späteren Entwertungsrisiken durch konfliktträchtige Nutzungen vor. Qualitätssicherung durch gute Planung und gute Verfahren ist der Schlüssel zum nachhaltigen Investitionserfolg.
Dr. Martin Kraushaar, Hauptgeschäftsführer der AKH
Wesentlicher Faktor für die Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit der Region ist eine integrierte Regionalentwicklungs- und Stadtplanung. Diese verbindet im Hinblick auf Lebensqualität und die Herausforderungen durch den Klimawandel die dringend erforderliche Ausweitung des Flächenangebots für Wohnen, Gewerbe, Industrie und Verkehrswege mit qualifizierter Freiflächenentwicklung, Nachverdichtung und intelligenten Mobilitätskonzepten. Vor diesem Hintergrund sieht die AKH die Resolution für mehr Bauland in FrankfurtRheinMain als einen wichtigen Schritt, die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu sichern.