01.12.2025 | AKH, Bauwesen, Politik, Presse

AKH fordert Wohnbau-Offensive

Die AKH fordert das Land Hessen auf, eine Wohnbau-Offensive zu starten. Beim Plenum des Bündnisses für Wohnen in Hessen, einem Zusammenschluss von Kommunen, Wohnungsunternehmen, Kammern und Ver­bänden unter Federführung des Wirtschaftsministeriums, stieß diese Forderung auf breite Zustimmung. „Wenn wir im Land Hessen ernsthaft bezahl­baren Wohnraum schaf­fen wollen, müssen wir den Wohnungs­bau bezahlbar machen“, so AKH-Präsident Gerhard Greiner. „Die Zeit des Zögerns ist vorbei, wir brauchen eine Wohnungs­bau-Offensive, die Wirklichkeit wird.“

Die wohnungspo­li­ti­schen Ziele des Landes sind ambitioniert. Doch die Realität sieht bislang anders aus: Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung beziffert den jährlichen Wohnungsbedarf in Hessen bis 2030 auf 26.400 neue Wohnungen. Tatsächlich fertiggestellt wurden laut Landesamt für Statistik im Jahr 2024 jedoch nur knapp 18.000. Die zur Verfügung stehenden Fördermittel reichen bisher längst nicht aus. So lag der Bedarf zur sozialen Wohnraumförderung im Jahr 2024 deutlich über dem verfügbaren Budget. Hinzu kommt: Es wird weniger gebaut, weil sich das Bauen wegen steigender Materialkosten immer seltener rechnet.

AKH-Konzept: Hessen-Standard mit drei Säulen für bezahl­baren, nach­haltigen Wohnraum

Die AKH fordert einen Hessen-Standard, der auf drei Säulen beruht: Kosteneffizienz, Verfahrensschlankheit und Klimafreundlichkeit.

  • Kostenbewusst bauen: Durch Flächeneffizienz, einfache Bauweisen, modulare Vorfertigung und effiziente Planung soll Wohnraum schneller und kostengünstiger geschaf­fen werden. Dazu könnte auch ein neuer Gebäudetyp E beitragen, wie ihn andere Bundesländer schon geschaf­fen haben.
     
  • Verfahren schlank halten: Statt lange, bürokratische Prozesse zu durchlaufen, sollen Vergaben, Bauleitplan-Verfahren ebenso wie Planungs­wettbe­werbe beschleunigt und vereinfacht werden. Eine Evaluation der Fördermittellandschaft könnte bedarfsge­rech­te Verteilung der Gelder sicherstellen und für schlankere Antragsverfahren sorgen.
     
  • Klimafreundlich planen und bauen: Res­sour­cen­schonung, Umnutzung und Weiterbauen des Bestands vor Neubau, Stärkung grüner Infrastruktur und klimage­rech­te Standards sollen integraler Bestandteil der Bau-Offensive sein. Kammerpräsident Greiner betont: „Wir können heute zugleich bezahlbar und klimafreundlich bauen. Wir müssen uns nur trauen, Prozesse sinnvoll weiter­zu­entwickeln. Nachhaltigkeit ist kein Kostentreiber, sondern häufig die effizienteste Lösung.“

Die AKH sieht in der breiten Zustimmung im Bündnis eine gute Ausgangslage. Doch nun ist die Politik gefordert. Greiner macht die Dringlichkeit deutlich: „Bezahlbarer Wohnraum ist kein Luxusgut, sondern eine Grundvoraussetzung für ein gutes Leben in Hessen.“


Hintergrund: Das Bündnis für Wohnen in Hessen

Das Bündnis für Wohnen in Hessen vereint Landesressorts, Kommunen, Vertreter der Wohnungswirtschaft, Kammern sowie Mieter- und Interessenverbände und andere gesellschaftliche Akteure. Es hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam Strategien zu entwickeln, um die Wohnungsversorgung in Hessen bedarfsgerecht und bezahlbar zu gestalten.

 

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