Studio Wessendorf mit Atelier Loidl Landschafts­architekten und Plan und Recht GmbH

Wohnen und arbeiten im revitalisierten und neu entwickelten Hafenareal

Die Stadt Kassel (Stadt­planung, Bauaufsicht und Denkmal­schutz) lobt einen offenen städte­bau­lichen und freiraumplanerischen Realisierungs­wett­bewerb mit Ideenteil sowie anschließendem Verhandlungs­verfahren mit Lösungs­vorschlägen gemäß den Richt­linien der RPW 2013 aus.

Gegenstand des Wettbewerbs

Das Hafenareal profitiert hinsichtlich seiner Nutzungsmöglichkeiten bislang weder von seiner Nähe zur Fulda und der stadträumlich interessanten Hafensituation noch von der landschaftlichen Umgebung. Ziel des Realisierungs­wett­bewerbs ist die Ent­wick­lung eines städtebaulich dichten Quar­tiers und dessen zukunftsfähige Erschließung unter Berücksichtigung rahmengebender Belange wie z. B. des Denkmal­schutzes oder Klima­schutz- und Klima­an­passungserfordernissen.
Im wirtschaftlich aufstrebenden Deutschen Kaiserreich des 19. Jahrhunderts begann man im September 1893 mit dem ersten Spatenstich den Ausbau des Fuldabeckens für den Casseler Hafen mit einer Länge von 295 m und einer Breite von 60 m. Am 1. August 1895 konnte der Hafen mit einem großen Wasserfestzug feierlich eröffnet werden. Der Güterverkehr wuchs schnell und es wurden Erneuerungen und Umbauten erforderlich. Für mehr Liegeplätze wurde die  Ufermauer auf 155 m verlängert, zwei fahrbare Elektrokräne errichtet und das Lagerhaus auf 6.200 m² vergrößert. Die Binnenschiffe brachten Getreide, Maschinen und Jute nach Kassel und nahmen Schotter und Basaltpflastersteine mit nach Norden. Nach einem Großbrand im Lager für Öle und Schmierstoffe übernahm 1936 die „Bremer-Mindener-Schifffahrtsgesellschaft“ die Lagerhäuser. Sie baute einen 5.000 Tonnen Silo. Der Hafen erlebte bis 1939 einen neuen Aufschwung. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Kasseler Hafen noch einmal eine Blütezeit. 1958 erreichte man 700.000 Tonnen Warenumschlag und weil die Schiffe immer größer wurden reichten die Schleusen nicht mehr aus. Man hoffte durch einen Ausbau der Fulda die Kapazitäten steigern zu können. Die zunehmende Verlagerung des Transportes auf die Schiene machte alle Pläne zunichte. Der Güterumschlag ging zurück bis der Hafen 1977 ganz geschlossen  wurde.
Kurz nach den Feiern zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 1995 stand der Hafen zum Verkauf. Relikte der ehemaligen Frachthafennutzung sind noch zahlreich zu finden: z. B. die Ufermauer, der 5.000 Tonnen Speicher und anschließende Speichergebäude, Schienenstränge, Pflasterbeläge etc. Im Hafenbecken vor dem Silogebäude liegt das historische Binnenschiff „Weser“ aus dem Baujahr 1899. Heute wird der Hafen überwiegend für Liegeplätze des Yacht-Clubs genutzt.  Darüber hinaus ist eine Anlegestelle für die Passagierschifffahrt mit Schiffen bis zu 35 m Länge vorhanden.

Im Mai 2025 ist das Preisgericht zusammengekommen, und hat eine Preisggruppe gebildet sowie drei Anerkennungen verliehen
 
  • Preisgruppe (16.000,00 Euro): Studio Wessendorf mit Atelier Loidl Landschafts­architekten und Plan und Recht GmbH, alle Berlin
  • Preisgruppe (16.000,00 Euro): bjp I bläser jansen partner GbR Stadt­planung, Dortmund & KRAFT.RAUM. Land­schafts­architektur, Düsseldorf
  • Preisgruppe (16.000,00 Euro): Octagon Ar­chi­tek­turkollektiv, Leipzig / SPOT Ar­chi­tek­tur + Stadt, Hannover / studiofutura, Berlin
  • Preisgruppe (16.000,00 Euro): PRSch + Lisa Brunnert, beide Hamburg
  • Preisgruppe (16.000,00 Euro): QUERFELDEINS Landschaft I Städtebau I Ar­chi­tek­tur, Dresden
  • Anerkennung (10.666,67 Euro): Stadt Land Fluss Städtebau und Stadt­planung PartG mbB und Landschaft planen + bauen Berlin, beide Berlin
  • Anerkennung (10.666,67 Euro): StuSta, Stuttgart / Kopperroth / fabulism, beide Berlin
  • Anerkennung (10.666,67 Euro): Pesch Partner Ar­chi­tek­tur Stadt­planung GmbH, Dortmund mit Topotek 1, Berlin

Preisträger in der Übersicht

Preisgruppe

Studio Wessendorf mit Atelier Loidl Landschafts­architekten und Plan und Recht GmbH
Studio Wessendorf mit Atelier Loidl Landschafts­architekten und Plan und Recht GmbH, alle Berlin

Preisgruppe

PRSch + Lisa Brunnert
PRSch + Lisa Brunnert, beide Hamburg

Anerkennung

StuSta / Kopperroth / fabulism
StuSta, Stuttgart / Kopperroth / fabulism, beide Berlin

Preisgruppe

bjp I bläser jansen partner GbR Stadt­planung & KRAFT.RAUM. Land­schafts­architektur
bjp I bläser jansen partner GbR Stadt­planung, Dortmund & KRAFT.RAUM. Land­schafts­architektur, Düsseldorf

Preisgruppe

QUERFELDEINS Landschaft I Städtebau I Ar­chi­tek­tur
QUERFELDEINS Landschaft I Städtebau I Ar­chi­tek­tur, Dresden

Anerkennung

Pesch Partner Ar­chi­tek­tur Stadt­planung GmbH mit Topotek 1
Pesch Partner Ar­chi­tek­tur Stadt­planung GmbH, Dortmund mit Topotek 1, Berlin

Preisgruppe

Octagon Ar­chi­tek­turkollektiv / SPOT Ar­chi­tek­tur + Stadt / studiofutura
Octagon Ar­chi­tek­turkollektiv, Leipzig / SPOT Ar­chi­tek­tur + Stadt, Hannover / studiofutura, Berlin

Anerkennung

Stadt Land Fluss Städtebau und Stadt­planung PartG mbB und Landschaft planen + bauen Berlin
Stadt Land Fluss Städtebau und Stadt­planung PartG mbB und Landschaft planen + bauen Berlin, beide Berlin

Preisgruppe

Studio Wessendorf mit Atelier Loidl Landschafts­architekten und Plan und Recht GmbH
Studio Wessendorf mit Atelier Loidl Landschafts­architekten und Plan und Recht GmbH
Studio Wessendorf mit Atelier Loidl Landschafts­architekten und Plan und Recht GmbH
Studio Wessendorf mit Atelier Loidl Landschafts­architekten und Plan und Recht GmbH
Vogelperspektive
Schwarzplan
Lageplan
Vertiefungsbereich

Die Arbeit ermöglicht einen vielversprechenden Beitrag zur Realisierung eines neuen Wohnquartiers am Fuldahafen mit sukzessiver Abschnittsbildung, mit bestehenden qualitätsvollen und den Bestand wertschätzend aufnehmenden Freiraumstrukturen, einer Bebauung die einen Bezug zum Wasser herstellt, spannende Ein- und Ausblicke ermöglicht und durch die östliche Erschließung eine gewerbliche Nutzung im nördlichen Bereich gewährleistet.

Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zur Arbeit von Studio Wessendorf mit Atelier Loidl Landschafts­architekten und Plan und Recht GmbH

Preisgruppe

bjp I bläser jansen partner GbR Stadt­planung & KRAFT.RAUM. Land­schafts­architektur
bjp I bläser jansen partner GbR Stadt­planung & KRAFT.RAUM. Land­schafts­architektur
bjp I bläser jansen partner GbR Stadt­planung & KRAFT.RAUM. Land­schafts­architektur
bjp I bläser jansen partner GbR Stadt­planung & KRAFT.RAUM. Land­schafts­architektur
Vogelperspektive
Schwarzplan
Lageplan
Quar­tiersbausteine

Die Arbeit stellt einen sehr guten Beitrag zur gestellten Aufgabe dar und verspricht ein lebendiges, gewerblich durchmischtes Stadtquartier mit aktiven Erdgeschossen, die den öffentlichen Raum beleben. Eine große Qualität der Arbeit liegt in der Berücksichtigung einer nach­haltigen Quar­tiersentwicklung.

Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zur Arbeit von bjp I bläser jansen partner GbR Stadt­planung & KRAFT.RAUM. Land­schafts­architektur

Preisgruppe

Octagon Ar­chi­tek­turkollektiv / SPOT Ar­chi­tek­tur + Stadt / studiofutura
Octagon Ar­chi­tek­turkollektiv / SPOT Ar­chi­tek­tur + Stadt / studiofutura
Octagon Ar­chi­tek­turkollektiv / SPOT Ar­chi­tek­tur + Stadt / studiofutura
Octagon Ar­chi­tek­turkollektiv / SPOT Ar­chi­tek­tur + Stadt / studiofutura
Räumliche Collage Wasserkante Hafen Kassel
Schwarzgrünplan
Lageplan
Vertiefungsbereich

Die Verfasser:innen entwickeln eine starke eigenständige Leitidee. Sie übersetzen das Leitmotiv der Urbanen Produktion in das Hafenquartier Kassel und mischen es kleinteilig mit Wohnen. Als eine der wenigen Arbeiten erhalten und gestalten sie den vollständigen historischen Bestand von Silo, Lager und Lagerhaus. Mit lebendigen Nutzungen wird der Bestand zum Nukleus der Ent­wick­lung.

Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zur Arbeit von Octagon Ar­chi­tek­turkollektiv / SPOT Ar­chi­tek­tur + Stadt / studiofutura

Preisgruppe

PRSch + Lisa Brunnert
PRSch + Lisa Brunnert
PRSch + Lisa Brunnert
PRSch + Lisa Brunnert
Axonometrie
Schwarzplan
Lageplan
Lageplan Quar­tiersbereich

Der Gebäudekomplex des „Kulturspeichers“ mit den angebotenen vielfältigen Nutzungen schafft einen eigenständigen und iden­ti­täts­stiftenden Charakter für den Hafenbereich. Der Nutzungsmix kann ein lebendiges Quar­tier entstehen lassen... Insbesondere die Anbindung des Speicherplatzes über eine neue Promenade mit dem historischen Gleis zum nördlichen Freizeitbereich schafft neue attraktive An­ge­bote am Hafenbecken. Die Arbeit zeigt insgesamt eine sehr gute Umsetzung der Nachhaltigkeitsaspekte.

Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zur Arbeit von PRSch + Lisa Brunnert

Preisgruppe

QUERFELDEINS Landschaft I Städtebau I Ar­chi­tek­tur
QUERFELDEINS Landschaft I Städtebau I Ar­chi­tek­tur
QUERFELDEINS Landschaft I Städtebau I Ar­chi­tek­tur
QUERFELDEINS Landschaft I Städtebau I Ar­chi­tek­tur
Vogelperspektive
Schwarz-Grün-Plan
Lageplan
Vertiefungsbereich

Der Ansatz, auf eine klassische Blockrandbebauung zugunsten einer offenen Komposition aus Zeilen- und Punktgebäuden zu verzichten, wird in sehr überzeugender Weise vorgetragen. Die Raumbildung ist differenziert mit spannungsreichen Kontrasten zwischen Enge und Weite, steinern und grün sowie linear und raumbildend. Es entstehen identitätsstarke Freiräume, welche die spezifischen Qualitäten des Ortes mit seiner besonderen Geschichte aufgreifen und in ein attraktives Zukunftsbild transformieren.

Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zur Arbeit von QUERFELDEINS Landschaft I Städtebau I Ar­chi­tek­tur

Anerkennung

Stadt Land Fluss Städtebau und Stadt­planung PartG mbB und Landschaft planen + bauen Berlin
Stadt Land Fluss Städtebau und Stadt­planung PartG mbB und Landschaft planen + bauen Berlin
Stadt Land Fluss Städtebau und Stadt­planung PartG mbB und Landschaft planen + bauen Berlin
Stadt Land Fluss Städtebau und Stadt­planung PartG mbB und Landschaft planen + bauen Berlin
Perspektive - Blick auf die Hafenpromenade
Schwarz-Grünplan
Lageplan
Vertiefungsbereich Hafenpromenade und angrenzende Wohnbebauung

Anerkennung

StuSta / Kopperroth / fabulism
StuSta / Kopperroth / fabulism
StuSta / Kopperroth / fabulism
StuSta / Kopperroth / fabulism
Vogelperspektive
Schwarzplan
Lageplan
Lageplan

Anerkennung

Pesch Partner Ar­chi­tek­tur Stadt­planung GmbH mit Topotek 1
Pesch Partner Ar­chi­tek­tur Stadt­planung GmbH mit Topotek 1
Pesch Partner Ar­chi­tek­tur Stadt­planung GmbH mit Topotek 1
Pesch Partner Ar­chi­tek­tur Stadt­planung GmbH mit Topotek 1
Räumliche Darstellung
Schwarz-Grün-Plan
Städtebaulicher Lageplan
Vertiefungsbereich

Steckbrief

Wettbewerbstitel Offener städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungs­wett­bewerb mit Ideenteil nach RPW 2013 sowie anschließendem Verhandlungs­verfahren mit Lösungs­vorschlägen „Hafenareal Kassel“
Auslober Stadt Kassel - der Magistrat, Stadt­planung, Bauaufsicht und Denkmal­schutz, Untere Königstraße 46, Kassel
Wettbewerbsmanagement THIELE³ Architekten und Ingenieure - Standort Darm­stadt, BÄUMLE Architekten I Stadt­planer, Langgässerweg 26, Darm­stadt
Teilnehmer Bewerbergemeinschaften aus Stadt­planer*in­nen und/oder Ar­chi­tekt*in­nen mit Landschaftsar­chi­tekt*in­nen
Beteiligung 43 Arbeiten
Fach­preis­richter Prof. Alexander Reichel, Architekt, Vorsitz Denkmalbeirat, Kassel (Vorsitz)
Prof. i. V. Torsten Becker, Stadt­planer, Frank­furt am Main (Stellvertretung Vorsitz)
Prof. Dr.-Ing. Verena Brehm, Architekt­in, Hannover
Hiltrud Maria Lintel, Landschafts­architektin, Düsseldorf
Gisela Stete, Verkehrsplanerin, Darm­stadt
Hermann Ulrich, Stadt­planer, Bonn
Alexander Scholtysek, Architekt, Darm­stadt (Stellvertretung)
Thomas Wirth, Landschafts­architekt und Stadt­planer, Kitzingen (Stellvertretung)
Jannes Wurps, Architekt, Hamburg (Stellvertretung)
Sachpreisrichter Simone Fedderke, Stadtklimarätin Dezernat IV Stadtentwicklung, Bauen, Klima­schutz, Umwelt und Verkehr, Stadt Kassel
Heiko Büsscher, komm. Amtsleiter Amt für Stadt­planung, Bauaufsicht und Denkmal­schutz, Stadt Kassel
Dr. Anja Starick, Amtsleiterin Umwelt- und Gartenamt, Stadt Kassel
Julia Jaentsch, Amt für Stadt­planung, Bauaufsicht und Denkmal­schutz, komm. Abteilungsleitung Stadt­planung, Stadt Kassel (Stellvertretung)
Volker Lange, Umwelt- und Gartenamt, Abteilungsleiter Planung, Stadt Kassel (Stellvertretung)
Sachverständige Annette Spielmeyer, Abteilung Stadt­planung, Stadt Kassel
Björn Dannenberg, Abteilung Stadt­planung, Stadt Kassel
Jana Jäger, Abteilung Denkmal­schutz, Stadt Kassel
Dr. Malte Nettekoven, Bezirksdenkmalpfleger, Landesamt für Denkmal­pflege Hessen
Michael Schwarm, Bauverwaltungsamt - Wohnungs­bauförderung, Stadt Kassel
Jörg Gerhold, Abteilungsleiter Umweltplanung, Umwelt- und Gartenamt, Stadt Kassel
Jan Hörmann, Yacht Club Kassel e. V.
Claudia Luckau, Eigentümerin Transkal Kalksteinbruch GmbH
Frank Borgwardt, Eigentümer Transkal Kalksteinbruch GmbH
Stephanie Reimer, Eigentümerin Reimer Logistics
Matthias Schäpers, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, Kassel
Fabian Schäfer, Sachgebietsleitung Kassel Ost, Abteilung Stadt­planung, Stadt Kassel
Leopold Schaar, Gast der Eigentümer
Antonia Horn, Gast der Eigentümer
Aktuelle Wettbewerbe

Sakraler Neubau an symbolträchtigem Standort

Nichtoffener zweiphasiger Realiserungswettbewerb als Einladungs­wettbewerb zur ganzheitlichen städte­bau­lichen Ent­wick­lung des Matthäus-Areals in Frank­furt am Main

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Aktuelle Wettbewerbe

Wohnquartier mit hohem ökologischen Standard

Nichtoffener einphasiger interdisziplinärer Realisierungs­wett­bewerb für den Neubau des „Quar­tier am Bahnhof Kronberg - Baufeld V / Klimaquartier“ in Kronberg im Taunus

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