05.12.2019 | Bauwesen, Politik

Hessische Holz­bau­offensive gefordert!

Um Perspektiven des Holz­baus in Hessen ging es bei einem Gespräch der Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen (AKH) und der Initiative pro holzbau hessen mit der Fraktionsspitze von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Hessen.

Am 4. Dezember stellten die AKH und pro holzbau hessen ihr gemeinsames Holz­bau-Positionspapier dem Fraktionsvorsitzenden Mathias Wagner und anderen Abgeordneten vor und diskutierten die Chancen des Holz­baus für Hessen. „Der nachwachsende, nach­haltig bewirtschaftete Roh­stoff Holz bietet große Potenziale für eine integrierte Klima­schutzstrategie und die Umsetzung der Energiewende im Gebäudebereich“, erklärte Dr. Martin Kraushaar, Haupt­geschäfts­führer der Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen. „Die Förderung des Planens und Bauens mit Holz würde auch die regio­nale Wertschöpfung erhöhen“ wies Prof. Dr. Achim Vogelsberg, Vorstands­vorsitzender von pro holzbau hessen, auf einen weiteren Vorteil des Baustoffs Holz hin. „In den letzten Jahren wurde aus dem Naturprodukt ein hochleistungsfähiges Bauprodukt, das die Möglichkeiten des Holz­baus revolutionierte“, so Vogelsberg weiter. Beide waren sich einig, dass das Land Hessen eine Holz­bau­offensive gemeinsam mit starken Partnern initiieren sollte. 

Mehr als 42 Prozent der Landesfläche sind mit Wald bedeckt, damit zählt Hessen im bundes­weiten Vergleich zu den waldreichsten Bundesländern. Holz­bau in Hessen findet überwiegend beim Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern statt. Dort liegt die Holz­bauquote bei rund 36 Prozent im Einfamilienhausbau und bei rund 19 Prozent im Zweifamilienhausbau. Im mehrgeschossigen Wohnungs­bau (>3 Geschosse) wird nur eine Quote von weniger als 5 Prozent erreicht. Einer Befragung der Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen zufolge ging der Anstoß zur Holz­bauweise zu 74 Prozent von den Planern aus. Als Gründe für die Holz­bauweise wurden zu 68 Prozent sowohl Kosten- und Zeitersparnis als auch Klima- und Umweltschutzgesichtspunkte genannt. Eine Förderung des Holz­baus in Hessen könnte diese Ent­wick­lungen insbesondere im urbanen Kontext unterstützen. 

Hintergrund – Die AKH und pro holzbau hessen fassen die Vorteile des Bauens mit Holz wie folgt zusammen:

  • Holz ist ein nachwachsender Roh­stoff. Bei nach­haltiger Bewirtschaftung wächst er schneller nach als er verbraucht wird.
  • Holz schützt das Klima. Als einziger Baustoff lagert er Kohlendioxid ein, das er über die Lebensdauer der Atmosphäre entzog.
  • Holz hat eine hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht. Leichte Konst­ruk­tionen brauchen kleinere Fundamente. Dies spart Platz, Kosten, natürliche Res­sour­cen und Emissionen.
  • Holz dämmt besser als andere Baustoffe. Dünnere Wandquerschnitte sorgen für Flächenersparnis im Grundriss.
  • Holz eignet sich besonders für die Vorfertigung. Dies spart Zeit beim Bauablauf, der Fertigstellung und mindert die Belastung bei den Anliegern.

zum Positionspapier

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pro holzbau hessen
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