Witterungsschutz für die antike Römermauer in Wiesbaden
Die Landeshauptstadt Wiesbaden lobt einen offenen zweiphasigen hochbaulichen Realisierungswettbewerb gemäß den Richtlinien der RPW 2013 aus, der einem Verhandlungsverfahren nach der Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen nach § 78 VgV 2016 vorgeschaltet ist.
Gegenstand des Wettbewerbs
Die in Sanierung befindliche Römermauer (ehemals Heidenmauer) in Wiesbaden ist die größte im Bauvolumen erhaltene Struktur der Antike im Land Hessen und für die Stadtgeschichte der Landeshauptstadt Wiesbaden von fundamentaler Bedeutung.
Zur dauerhaften denkmalgerechten Sicherung verfolgt die Landeshauptstadt, in enger Zusammenarbeit mit der kommunalen Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, die Realisierung eines Witterungsschutzes, der dem Bauwerk und seiner Umgebung angemessenen ist und die historische Bedeutung der römischen Siedlung Aquae Mattiacorum im heutigen Stadtgebiet von Wiesbaden betont.
Im Rahmen eines ergänzenden Ideenteils werden Vorschläge zur Aufwertung des Umfeldes für den Bereich Schulberg und Coulinstraße sowie zur Überwindung des trennenden Effekts der Coulinstraße und der besseren Anbindung des Schulbergs an die Innenstadt erwartet.
Im Juni 2021 ist das Preisgericht zusammengekommen und hat drei Preise sowie zwei Anerkennungen für den Realisierungsteil verliehen:
- Ein 1. Preis (5.200 Euro): adp Architekturbüro Dr. Pabel, Ansfelden
- Ein 1. Preis (5.200 Euro): BUSCH & TAKASAKI ARCHITEKTEN BDA, Berlin
- 3. Preis (3.200 Euro): Michael Stoß – Architekt, Berlin
- Anerkennung (1.200 Euro): KISSLER EFFGEN + Partner Architekten Partnerschaftsgesellschaft mbB, Wiesbaden
- Anerkennung (1.200 Euro): Alfred Rein Ingenieure GmbH, Stuttgart
Für den Ideenteil wurden drei Preise sowie eine Anerkennung verliehen:
- 1. Preis (3.800 Euro): adp Architekturbüro Dr. Pabel, Ansfelden
- 2. Preis (2.375 Euro): KISSLER EFFGEN + Partner Architekten Partnerschaftsgesellschaft mbB, Wiesbaden
- 3. Preis (1.900 Euro): BUSCH & TAKASAKI ARCHITEKTEN BDA, Berlin
- Anerkennung (1.425 Euro): Schmutz & Partner, Stuttgart
Preisträger des Realisierungsteils in der Übersicht
Ein 1. Preis
Ein 1. Preis
3. Preis
Anerkennung
Anerkennung
Ein 1. Preis
Der bauliche Eingriff wirkt elegant, nimmt sich optisch zurück und verbindet auf geschickte Weise die beiden Teile der Mauer.
Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zu einem 1. Preisträger
Ein 1. Preis
Die vorgeschlagene Lösung setzt stadträumlich auf eine einfache, jedoch prägnante Struktur, die die ´Heidenmauer´ vollständig umfasst und durch ihre formale Simplizität die durch den Bau des Römertors entstandene Zäsur der denkmalgeschützten Mauerreste überwinden soll.
Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zu einem 1. Preisträger
3. Preis
Anerkennung
Anerkennung
Preisträger des Ideenteils in der Übersicht
1. Preis
Anerkennung
2. Preis
3. Preis
1. Preis
Neben den Aufenthaltsräumen auf der Mauerkrone werden zwei Amphitheater in Mauernähe vorgeschlagen, die sich für Schulklassen und Besuchergruppen, aber auch für den Aufenthalt von unterschiedlichen Nutzern eignen. Städtebaulich plausibel erscheinen des Weiteren der Umgang mit der Coulinstraße und der Vorschlag von zwei Neubauten mit Torwirkung, die sich in ihrer Flucht an der jeweiligen Nachbarbebauung orientieren.
Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zum 1. Preisträger
2. Preis
3. Preis
Anerkennung
Steckbrief
Wettbewerbstitel | Architektonischer Realisierungswettbewerb 'Witterungsschutz Römermauer' mit Ideenteil zur Aufwertung des historisch geprägten Umfelds |
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Auslober | Landeshauptstadt Wiesbaden Der Magistrat vertreten durch das Hochbauamt, Gustav-Stresemann-Ring 15, Wiesbaden |
Wettbewerbsmanagement | Freischlad + Holz Planung und Architektur, Spreestraße 3a, Darmstadt |
Teilnehmer | Architekt*innen |
Beteiligung | Erste Phase: 17 Arbeiten Zweite Phase: 8 Arbeiten |
Fachpreisrichter | Ferdinand Heide, Architekt, Frankfurt am Main (Vorsitz) Prof. Dr. Cristian Abrihan, Architekt, Wien Prof. Dipl.-Ing. Florian Burgstaller, Architekt und Stadtplaner, München Peter Maurer, Leiter des Hochbauamtes, Architekt Prof. Dieter Müller, Architekt Wiesbaden Prof. Dr. Constanze Petrow, Landschaftsarchitektin, Frankfurt am Main Ines Schulz, Landschaftsarchitektin, Kassel (Stellvertretung) |
Sachpreisrichter | Dorothee Andes-Müller, stv. Vorsitzende PBV Jörg-Uwe Funk, Leiter des Kulturamtes Dr. Gerhard Uebersohn, Vorsitzender PBV Stefan Rausch-Böhm, Stadtplanungsamt Wiesbaden Dr. Bernd Wittkowski, Mitglied Ausschuss für Schule, Kultur und Städtepartnerschaft |
Sachverständige | Rosa Jahn, Tiefbauamt (zeitweise anwesend) Klaudia Hornung, Hochbauamt Martin Horsten, Stadtkonservator, Leiter der Denkmalschutzbehörde Dr. Christian Kayser, Architekt Mainz, Planer der Sanierung Römermauer Malte Loyal, Grünflächenamt Julia Henn, SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH Dr. Dieter Neubauer, Bezirksarchäologie, Leitung Bibliothek Roland Presber, Ortsvorsteher Wiesbaden-Mitte Dr.-Ing. Henriette von Preuschen, Oberkonservatorin, Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Bau- und Kunstdenkmalpflege Dr. Udo Recker, stellv. Amtsleiter und Landesarchäologe, Landesamt für Denkmalpflege, hessenARCHÄOLOGIE (zeitweise anwesend) Thomas Zuromski, Hochbauamt |