28.11.2023 | AKH, Bauwesen, Politik

Forderungspapier klimaangepasstes Bauen

Bei einem Treffen der AKH mit Partnerorganisationen am 23. November 2023 ging es um die Frage, was die „Heraus­forderung Klimawandel" ganz konkret für die Bau­wirtschaft bedeutet und welche Erwartungen die Organi­sationen an die Politik haben. Vertreter*innen der AKH, des Hessischen Handwerkstags, der Ingenieurkammer Hessen sowie des Verbands baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. waren sich einig, dass Klima­schutz und klimaangepasstes Bauen zentrale Aufgaben der zukünftigen Landes­regierung sein müssen.

Ein gemeinsames Forderungspapier ging an die hessische CDU sowie die hessische SPD. Beide Parteien haben während der laufenden Koalitionsverhandlungen mitgeteilt, das Papier aufgreifen zu wollen.

Text des Papiers „Forderungen klimaangepasstes Bauen“

Nirgendwo anders zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels derart drastisch wie in den dicht bebauten Städten mit einem Mix aus Versiegelung und lokalen Überflutungen, Überhitzung, Feinstaub, Stickoxiden und hohen Ozonwerten. Dabei steht der Klimawandel mit zunehmenden Starkregenereignissen, Hitzewellen und Trockenperioden bereits in der Tür. Klima­schutz und klimaangepasstes Bauen müssen eine der zentralen Aufgaben in dieser kommenden Legislaturperiode sein. Es gibt kein Erkenntnisproblem, es hapert an der Umsetzung. Hier möchte ein breites Bündnis aus Vertretern des Bausektors die Politik in Wies­ba­den sensibilisieren und dazu auffordern, stärker auf die Zusammen­arbeit bei diesen Themenfeldern zu setzen.

Ideen/Forderungen:

  • Die Zusammen­arbeit zwischen hes­si­schen Ministerien muss in diesem Bereich ressortübergreifend gefördert und institutionalisiert werden.
  • Kommunen und Projektentwickler müssen befähigt werden, nach­haltige Stadt- und Quar­tierplanung zu betreiben. Dies bedeutet keinen bürokratischen Mehraufwand.
  • Die hessische Landes­regierung ist aufgefordert, integrierte Konzepte für Wohnen, Arbeiten und Mobilität zu erarbeiten und voranzutreiben. Das beinhaltet umfassende Förderprogramme, eine personelle und finanzielle Befähigung der Städte und Kommunen und dadurch Ermöglichung einer zukunftssicheren Stadt­planung.
  • Städte und Gebäude müssen in Bezug auf Extremwetterereignisse aktives Risikomanagement betreiben. Maßnahmen wie Hochwasser- und Starkregenrisikomanagement müssen in die Raum­ordnungs- und Regionalplanung eingebunden sein und einem wasserwirt­schaftlichen Rahmenplan folgen.
  • Kommunen brauchen ein langfristiges und ausreichend dotiertes Finanzierungsinstrument für den Klima­schutz und die Klimafolgenanpassung. Hessen sollte sich für die Einführung einer Gemein­schaftsaufgabe für Klima­an­passung und Klima­schutz im Grundgesetz einsetzen (Artikel 91a GG).

Unterzeichner*innen: Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen, Arbeitgeberverbände des hes­si­schen Handwerks e.V., Ingenieurkammer Hessen, Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V.

Forderungspapier als PDF zum Download

Ingenieurkammer Hessen
Gesprächsteilnehmer*innen (v.l.n.r.): Hans-Peter Simon (Hessischer Handwerkstag), Dr. Martin Kraushaar (AKH), Gertrudis Peters (AKH), Peter Starfinger (Ingenieurkammer Hessen), Bettina Bischof (Ingenieurkammer Hessen), Anna Dieckhöfer (Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V.) und Rainer von Borstel (Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V.)