
Neuer Wohnraum auf dem Areal des ehemaligen Fernmeldezeugamtes
Die Stadt Heusenstamm, vertreten durch Bürgermeister Steffen Ball, lobt einen offenen städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb gemäß den Richtlinien der RPW 2013 aus.
Gegenstand des Wettbewerbs
Heusenstamm, ein Mittelzentrum mit rund 19.000 Einwohnern, liegt im Landkreis Offenbach, Regierungsbezirk Darmstadt. Als Teil des Ballungsraumes Frankfurt am Main ist Heusenstamm der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main und dem Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main zugehörig.
Im Rhein-Main-Gebiet besteht ein anhaltend hoher Siedlungsdruck, der die Flächenknappheit in der Region verschärft. Um insbesondere die Metropole Frankfurt zu entlasten, hat das Land Hessen die Initiative „Großer Frankfurter Bogen“ ins Leben gerufen, um unter anderem Ideen und Konzepte für weiteren, nachhaltigen Wohnraum sowie erforderliche Infrastrukturen zu entwickeln. Die Stadt Heusenstamm ist eine der 55 Partnerkommunen des Großen Frankfurter Bogens (GFB). Die Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen verknüpft die gemeinsame Herausforderung, rasch bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, mit der Frage nach den Zukunftsperspektiven für die Menschen in der Region.
Angesichts des gestiegenen Wohnraumbedarfs im Rhein-Main-Gebiet ist vorgesehen, im Rahmen einer zukunftsorientierten Planungs- und Baukultur, auf dem Areal des ehemaligen Fernmeldezeugamtes und dem angrenzender Bereiche ein attraktives und nachhaltiges Stadtquartier mit ergänzenden Nutzungen zu entwickeln. Der Grundgedanke ist die Entwicklung eines Quartiers mit hohen gestalterischen und stadträumlichen Qualitäten. Der Schwerpunkt liegt auf Wohnnutzung mit bezahlbarem, familiengerechtem sowie generationsübergreifendem Wohnraum in einem angenehmen Wohn- und Arbeitsumfeld. Neben Wohnungen sollen auch soziale und gemeinschaftliche Angebote geschaffen werden. Besonderer Wert wird auf den Aufbau von umfangreichen Grünstrukturen mit den Funktionen bioklimatische-lufthygienische Gunstwirkung, vollständige Regenwasserbewirtschaftung auf dem Grundstück, vielfältiger Lebensraum für Flora und Fauna, Belebung und Verschönerung des Stadtbildes gelegt.
Das Wettbewerbsgebiet hat eine Größe von ca. 8,6 ha und setzt sich zusammen aus der Fläche des ehemaligen Fernmeldezeugamts, gemischt genutzten Einzelgrundstücksparzellen an der Industriestraße und Ergänzungflächen westlich der Thurn- und Taxis-Straße.
Im September 2025 ist das Preisgericht zusammengekommen, und hat drei Preise sowie vier Anerkennungen verliehen
- 1. Preis (32.000 Euro): Thomas Schüler Architekten Stadtplaner, Düsseldorf mit GTL Landschaftsarchitektur, Kassel
- 2. Preis (20.000 Euro): Machleidt Städtebau + Stadtplanung GmbH, Köln mit SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin
- 3. Preis (12.000 Euro): Hübsch + Harlé Architekten Stadtplaner, Fürth mit Landschaftsarchitekt Edgar Tautorat, Roßtal
- Anerkennung (4.000 Euro): Faerber Architekten, Mainz mit Faktor Grün Landschaftsarchitekten, Freiburg
- Anerkennung (4.000 Euro): Octagon Architekturkollektiv, Leipzig mit studiofutura GbR, Berlin
- Anerkennung (4.000 Euro): JOTT architecture and urbanism mit Drei Eins Stadt Freiraum Architektur, beide Frankfurt am Main
- Anerkennung (4.000 Euro): bjp I bläser jansen partner GbR Stadtplanung, Dortmund mit KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur, Düsseldorf
Preisträger in der Übersicht
1. Preis

Anerkennung

Anerkennung

2. Preis

Anerkennung

3. Preis

Anerkennung

1. Preis
Die Arbeit löst die städtebauliche Fragestellung mit einer Mühelosigkeit, die beeindruckend ist. Eingänge, Gebäudehöhen und Funktionen sind gut gesetzt und dennoch beinhaltet dieser stabile Entwurf gute Optionen zur Weiterentwicklung. Grünräume, Verkehrsangebote und Regenwassermanagement sind angemessen und passend konzipiert, weswegen die Arbeit einen herausragenden Lösungsvorschlag zur gestellten Aufgabe darstellt.
Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zum 1. Preisträger
2. Preis
3. Preis
Anerkennung
Anerkennung
Anerkennung
Anerkennung
Steckbrief
Wettbewerbstitel | Offener städtebaulicher freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Fernmeldezeugamt, Heusenstamm |
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Auslober | Stadt Heusenstamm, vertreten durch Bürgermeister Steffen Ball, Im Herrngarten 1, Heusenstamm |
Wettbewerbsmanagement | THIELE³ Architekten und Ingenieure, Standort Darmstadt, Langgässerweg 26, Darmstadt |
Teilnehmer | Bewerbergemeinschaften aus Stadtplaner*innen und/oder Architekt*innen in zwingender Bewerbergemeinschaft mit Landschaftsarchitekt*innen |
Beteiligung | 23 Arbeiten |
Fachpreisrichter | Prof. i. V. Torsten Becker, Stadtplaner, Frankfurt am Main (Vorsitz) |
Sachpreisrichter | Steffen Ball, Bürgermeister, Stadt Heusenstamm Uwe Michael Hajdu, Erster Stadtrat, Heusenstamm Heinrich Wilke-Zimmermann, Vorsitzender Bauausschuss, stellv. Stadtverordnetenvorsteher Heusenstamm Peter Jakoby, Stadtverordnetenvorsteher, Heusenstamm Sascha Querbach, Vertreter Instone Siegfried Berg, Vertreter BUWOG Werner Bäcker, Grundstückseigentümer Ulrike Winkler, Fachbereichsleitung Bauen, Stadt Heusenstamm (Stellvertretung) Dietmut Shaw, Fachdienstleitung Stadtplanung, Stadt Heusenstamm (Stellvertretung) |
Sachverständige | Xenia Diehl, Hessen Agentur, Wiesbaden Guido Martin, Abteilungsleitung Dezernat III, Regionalplanung, Bauwesen, Wirtschaft, Verkehr, RP Darmstadt Eva Schumacher, Bauaufsicht, Kreis Offenbach Kerstin Stanek, Fachdienst Soziales, Stadt Heusenstamm Lukas Welge, Klimaschutzmanager, Stadt Heusenstamm Regine Dinkelborg, Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit, Stadt Heusenstamm Simone Müller, Fachbereich Bauamt, Stadt Heusenstamm Martin Bullermann, Umweltplaner Darmstadt Kristina Oldenburg, Stadtplanerin, Frankfurt am Main Sebastian Genz, Vertreter Instone |