AKH/Kraus Lazos

17.06.2022 | AKH, Bau­kultur, Presse

Aus­zeich­nung Vor­bild­licher Bauten: Gemeinsam nach­haltig

Zwei Projekten aus Südhessen wird vor Ort die Aus­zeich­nung Vor­bild­liche Bauten im Land Hessen verliehen. Sie zeigen beispielhaft, wie eine nach­haltige Trans­for­ma­ti­on in der Quar­tiers- und Freiraum­planung gelingen kann.

Zwei von insgesamt fünf Preisträgerinnen und Preisträgern der Vor­bild­lichen Bauten im Land Hessen 2020 werden heute mit einer Schmuckplakette ausgezeichnet. Das Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium der Finanzen, und die Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen (AKH) würdigen damit besondere baukulturelle Leis­tungen auf dem Gebiet des nach­haltigen Planens und Bauens.

Hessens Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms: „Die in diesem Wettbewerb aus­ge­zeichneten Bauten zum Thema Nachhaltigkeit haben eine große Bandbreite an Lösungsansätzen für die städtebaulichen Heraus­forderungen der kommenden Jahre aufgezeigt. Das Projekt Wohnen am Verna-Park in Rüssels­heim beweist, dass mit durchdachter Ar­chi­tek­tur und langlebigen Materialen auch große Wohngebäude ohne den Einsatz aufwendiger Technik gut gelingen können. Die Klinkerbauten orientieren sich an ortstypischen Bauformen, fügen sich wunderbar in den Stadtteil ein und bieten unterschiedliche Wohnungstypen an. Dem Pop-Up-Biergarten Erbach Brücke 7 ist es meisterhaft geglückt, ein historisches Ensemble mit behutsamen Eingriffen zu reaktivieren. Mit klug eingesetzten, einfachen Mitteln wurde ein vergessener Ort zwischen Alt- und Neustadt wiederbelebt und dabei auch der angrenzende Fluss für die Menschen geöffnet.“

Brigitte Holz, Präsidentin der Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen und Jurymitglied betont: „Um die Chancen und Qualitäten einer nach­haltigen Gestaltung der gebauten Umwelt zu verdeutlichen, gibt es nichts Geeigneteres als Best-Practice-Beispiele. Die in Hessen aus­ge­zeichneten Projekte und Planungen sind ein Beleg gelebter Nachhaltigkeit. Nachhaltig Planen und Bauen heißt, dass ein Quar­tier mit lokal angemessener Dichte vielfältige Ent­wick­lungen ermöglicht, dass ein Freiraum den differenzierten Bedürfnissen von Menschen, aber auch der Umwelt gerecht wird und, dass Gebäude auf­grund archi­tek­tonischer und funktionaler Qualitäten zukunftsweisend konzipiert sind.“

Gemeinsam enthüllen Finanzstaatssekretär Worms und AKH-Präsidentin Holz in Anwesenheit der Planerinnen und Planern sowie der Bauherrinnen und Bauherren die Schmuckplaketten an den beiden Siegerprojekten:

Wohnen am Verna-Park, Rüssels­heim am Main

  • Preisträger in der Kategorie Quar­tiersplanung und Stadtentwicklung
  • Architekt­innen und Architekten: Baur & Latsch Architekten PartmbB, München
  • Bauherrin: gewobau Rüssels­heim mbH, Rüssels­heim am Main

Nachhaltigkeit wird umfassend verstanden. Viele Fragen zur Nachhaltigkeit werden direkt mit der Art und Weise, wie gebaut wurde, beantwortet. Die Gebäudekörper sind kompakt und haben einen angemessenen Öffnungsanteil. Die schattenspendende, haushohe Loggia im Süden kann von Pflanzen bewachsen werden. Die Klinkerfassade ist robust und verspricht schön zu altern. Dieser einfache Lowtech-Ansatz, das Besinnen auf traditionelle Bauformen und die gute Gestaltung der Häuser und Außen­räume ist überzeugend.

Pop-Up-Biergarten Erbach Brücke 7

  • Preisträger in der Kategorie Freiraum- und Landschaftsplanung
  • Architekt­innen und Architekten: liquid architekten, Reichelsheim
  • Bauherrin: Nelson Gameiro & Nuno Gameiro GbR, Erbach

Das Projekt nutzt die Potenziale eines vergessenen Ortes und ist in diesem Sinne in seiner Gesamtheit nach­haltig. Die luftige expressive Ar­chi­tek­tur integriert den Bestand in eine zukunfts­orientierte neue Nutzung auf kluge Weise: durch die Umkehrung eines Innenraums in einen Außenraum, was wiederum als „Innenraum“ der Stadt zu verstehen ist. Auch die Bestandsvegetation wurde berücksichtigt und klug ergänzt.

Die sichtbare Aus­zeich­nung der Projekte soll einer breiten Öffentlichkeit zeigen, dass Nachhaltigkeit ein wichtiges Zu­kunfts­thema ist. Weitere In­for­ma­tio­nen zum Aus­zeich­nungs­verfahren und den aus­ge­zeichneten Projekten, inklusive Bildmaterial, stehen auf der Website der AKH zur Verfügung: www.akh.de/vorbildliche-bauten

Hintergrund

Das Aus­zeich­nungs­verfahren Vor­bild­licher Bauten im Land Hessen – Preis für Ar­chi­tek­tur und Städtebau wird im Turnus von drei Jahren durch das Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium der Finanzen, und die Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen ausgelobt. Die Aus­zeich­nung wird seit 1954 vergeben und zählt zu den ältesten und anerkanntesten Ar­chi­tek­turpreisen in Deutsch­land. In diesem Jahr wurden die Aus­zeich­nungen erstmals für Ar­chi­tek­tur und Städtebau vergeben, da die Trans­for­ma­ti­on der Städte nur im Zusammenspiel aller Disziplinen gelingen kann.


Ansprech­partnerin für die Medien:
Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen (AKH), KdöR
Marion Mugrabi, Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeits­arbeit
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