Innenentwicklung als experimentelle Planung in Klarenthal
Die Landeshauptstadt Wiesbaden, vertreten durch die GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH lobt einen städtebaulich-landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil gemäß den Richtlinien der RPW 2013 aus.
Gegenstand des Wettbewerbs
Der ehemalige Standort der Carl-von-Ossietzky-Schule wurde durch die Landeshauptstadt Wiesbaden als sogenannter »Experimentierraum« ausgewählt, innerhalb dessen innovative Ideen für die Themenfelder »lebendige Stadt«, »klimaoptimiertes Stadtgrün» und »Neue Mobilität« entwickelt werden sollen. Der frühere Schulstandort liegt südlich der Ernst-von-Harnack-Straße in Wiesbaden-Klarenthal. Er ist durch weitläufige Grün- und Spielflächen mit teilweisem altem Baumbestand sowie durch das ehemalige Schulgebäude mit seinen charakteristischen, wabenartigen Formen geprägt. Hinzu kommt die Lage des Gebiets inmitten der langgestreckten Mehrfamilien- und Wohnhochhäuser des Stadtteils Klarenthal, der als typische Großsiedlung der 1960er Jahre nach Plänen von Ernst May errichtet wurde.
Der vorliegende Realisierungswettbewerb wird von der Landeshauptstadt Wiesbaden in Zusammenarbeit mit der GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH ausgelobt, um die besten Ideen und Konzepte für eine nachhaltige Quartiersentwicklung auf dem Gelände der ehemaligen Carl-von-Ossietzky-Schule zu finden. Im Sinne einer »doppelten Innenentwicklung« steht dabei nicht allein die bauliche Entwicklung im Vordergrund, sondern auch die Erhaltung, Weiterentwicklung und Qualifizierung der urbanen Grün- und Freiräume. Innovative Konzepte zu Klimaschutz und Klimaanpassung sollen hierfür mit den sozialen, ökologischen, baukulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungszielen der Stadt verknüpft werden. Das ehemalige Schulgebäude soll in Hinblick auf das Thema »Graue Energie« teilweise erhalten und in die Planung mit einbezogen werden.
Der Umgang mit dem Gebäude der ehemaligen Carl-von-Ossietzky-Schule und seinem unmittelbaren Umfeld soll in einem Ideenteil untersucht werden. In diesem können städtebaulich architektonische Vorschläge zu möglichen Aufstockungen, Erweiterungen oder auch Rückbauten erarbeitet werden, wobei grundsätzlich ein konstruktiver Umgang mit dem Bestand im Vordergrund stehen soll.
Im April 2024 ist das Preisgericht zusammengekommen, und hat vier Preise sowie eine Anerkennung für den Realisierungsteil, und drei Preise für den Ideenteil verliehen:
- 1. Preis Realisierungsteil (24.000 Euro) plus ein 3. Preis Ideenteil (12.000): hartlockstädtebau, Dipl.-Ing. (FH) M. Sc. Stadtplaner Stefan Hartlock mit qla simon quindel, Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitekt Simon Quindel, beide Essen und Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH, Prof. Juan Pablo Molestina, Köln
- 2. Preis Realisierungsteil (16.500 Euro) plus ein 3. Preis Ideenteil (12.000): CYRUS.ARCHITEKTEN Partnerschaftsgesellschaft mbB, Dipl.-Ing. Architekt Martin Blank, Frankfurt am Main mit GDLA Gornik Denkel landschaftsarchitektur partg mbb, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Daniel Lindemann, Heidelberg
- 3. Preis Realisierungsteil (9.000 Euro): raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH, Dipl.-Ing. Architektin und Stadtplanerin Sonja Moers, Dipl.-Ing. Architekt Jon Prengel, Dipl.-Ing. Architekt Thorsten Wagner, Frankfurt am Main mit BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten Part.GmbB, Dipl.-Ing. (FH) Freier Landschaftsarchitekt Klaus-Dieter Aichele, Mainz
- 4. Preis Realisierungsteil (7.000 Euro): BeL Sozietät für Architektur Bernhardt und Leeser Architekten BDA und Stadtplaner Partnerschaft mbB, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architektin Anne-Julchen Bernhardt, Professor Dipl.-Ing. Stadtplaner Jörg Leeser, Köln mit RABE LANDSCHAFTEN ARGE STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN - B, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin Sabine Rabe, Hamburg
- Anerkennung Realisierungsteil (3.500 Euro): steidle architekten Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH, Professor Dipl.-Ing. Architekt Johannes Ernst, München mit Bialucha Architektur BDA Katrin und Tim Bialucha Architekten GbR, Dipl.-Ing. Architektin BDA Katrin Bialucha, Darmstadt und bauchplan ).( landschaftsarchitekten und stadtplaner, Dipl.-Ing. (Univ.) Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Tobias Baldauf, München
- 2. Preis Ideenteil (16.000 Euro): 03 Arch. GmbH, Prof. Andreas Garkisch Architekt und Stadtplaner, München mit Hannes Hörr Landschaftsarchitektur, Dipl.-Ing. (FH) Freier Landschaftsarchitekt Hannes Hörr, Stuttgart
Preisträger in der Übersicht
1. Preis Realisierungsteil plus ein 3. Preis Ideenteil
2. Preis Realisierungsteil plus ein 3. Preis Ideenteil
3. Preis Realisierungsteil
4. Preis Realisierungsteil
Anerkennung Realisierungsteil
2. Preis Ideenteil
1. Preis Realisierungsteil plus ein 3. Preis Ideenteil
...entsteht ein Refugium für Flora und Fauna, das den Menschen als Gast in einem urbanen Biotop erscheinen lässt. Insgesamt stellt die Arbeit einen wertvollen Beitrag zu dem klima- und quartierssensiblen Entwurfsansatz dar, der einen städtebaulichen und soziokulturellen Mehrwert für den Stadtteil Klarenthal leisten kann.
Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zum 1. Preisträger (des Realisierungsteils, ein 3. Preis Ideenteil)
2. Preis Realisierungsteil plus ein 3. Preis Ideenteil
3. Preis Realisierungsteil
4. Preis Realisierungsteil
Anerkennung Realisierungsteil
2. Preis Ideenteil
Steckbrief
Wettbewerbstitel | Planungswettbewerb Experimentierräume nachhaltiger Stadtentwicklung Ehemalige Carl-von-Ossietzky-Schule, Wiesbaden-Klarenthal |
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Auslober | Landeshauptstadt Wiesbaden, vertreten durch die GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH, Kronprinzenstraße 28, Wiesbaden |
Wettbewerbsmanagement | a:dk architekten datz kullmann, Schillerplatz 16, Mainz |
Teilnehmer | Arbeitsgemeinschaften bzw. Teams aus Architekt*innen und Landschaftsarchitekt*innen |
Beteiligung | 16 Arbeiten |
Fachpreisrichter | Prof. Mathias Hähnig, Architekt und Stadtplaner, Tübingen (Vorsitz) |
Sachpreisrichter | Dr. Patricia Becher, Dezernentin für Soziales, Landeshauptstadt Wiesbaden Dr. Klaus Friedrich, Leiter Umweltamt, Landeshauptstadt Wiesbaden Alexander Harff, Abteilungsleiter, GWW, Wiesbaden Iris Gisi, Abteilungsleiterin, Umweltamt, Landeshauptstadt Wiesbaden Sven Kötschau, Planungsreferent des Oberbürgermeisters, Landeshauptstadt Wiesbaden Marc Paffenholz, Referent, Dezernat IV, Landeshauptstadt Wiesbaden (Stellvertretung) |
Sachverständige | Magdalena Bauer, Grünflächenamt, Landeshauptstadt Wiesbaden (Freiraum) Nicole Bruchhäuser, Amt für Soziale Arbeit, Landeshauptstadt Wiesbaden (Barrierefreiheit, Behindertenbeauftragte) Andrea Dingeldein, Amt für Soziale Arbeit, Landeshauptstadt Wiesbaden (Soziale Infrastruktur/Plätze für Jugendliche) Dr. Annette Erpenstein, Stadtplanungsamt, Landeshauptstadt Wiesbaden (Städtebau) Carolin Freund, Umweltamt, Landeshauptstadt Wiesbaden (Umwelt) Alexander Gruber, Tiefbau- und Vermessungsamt, Landeshauptstadt Wiesbaden (Mobilität) Nils Mennekes, GWW, Landeshauptstadt Wiesbaden (Immobilienwirtschaft) Rainer Schmidt, Bauaufsicht, Landeshauptstadt Wiesbaden (baulicher Brandschutz) Anke Steiner, GWW, Landeshauptstadt Wiesbaden (Hochbau) Johanna Tator, Stadtplanungsamt, Landeshauptstadt Wiesbaden (Städtebau) Günther Ludwig, Ortsvorsteher, Ortsbezirk Wiesbaden-Klarenthal Dorotheé Andes-Müller, planungspolitische Sprecherin, Fraktion Bündnis 90 / Die GRÜNEN, Landeshauptstadt Wiesbaden Gerhard Uebersohn, planungspolitischer Sprecher, SPD-Fraktion, Landeshauptstadt Wiesbaden |