17.07.2020 | Bauwesen, Politik

Digitale Planungsmethode BIM - einheitliche Ausbildungs­standards vereinbart

Öffentliche Auftraggebende und Planende lernen in Zukunft nach einheitlichem Standard. Eine entsprechende Absichtserklärung über abgestimmte Lehrinhalte zur digitalen Planungsmethode haben Staatssekretärin Anne Katrin Bohle, Bundes­ministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Barbara Ettinger-Brinckmann, Bundes­architekten­kammer (BAK) und Wilhelmina Katzschmann, Bundes­ingenieur­kammer (BIngK) unterzeichnet.

Durch die Abstimmung der Schulungsstandards werden für die Methode BIM (Building Information Modeling) in Zukunft die gegenseitige Anerkennung von Schulungsangeboten und gemeinsame Weiter­bildungen von Planenden als Auftragnehmenden und Bauverwaltungen als Auftraggebenden in den neuen bundes­weiten Lehrgängen der BAK/BIngK ermöglicht. Die Teilnahmeurkunde für die Lehrgänge wird bei der Ver­gabe öffentlicher Bauprojekte des Bundes auch als Qualifizierungsnachweis gelten.

Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin im Bundes­ministerium des Innern, für Bau und Heimat: „Die Kooperation von Fortbildungen zu BIM hat bereits begonnen. Wir wollen mit dieser Absichtserklärung die Wichtigkeit des Themas gemeinschaftlich unterstreichen und eine Signalwirkung für alle am Bau Beteiligten setzen. Dadurch versprechen wir uns erhebliche Synergieeffekte durch ein gemeinsames Verständnis für Auftragnehmer und Auftraggeber. Unsere Perspektive auf diese neue erweiterte Kooperation ist: Der Erfahrungsaustausch wird hilfreich sein bei der Fortentwicklung von BIM und bei der Erschließung weiterer Themenfelder, etwa bei digitalen Planungs­wettbe­werben.“.

Martin Müller, Vizepräsident der Bundes­architekten­kammer: „Die Kooperation mit dem Bundes­bau­ministerium bestätigt die hohe Qualität dieses BIM-Fortbildungsstandards. Architekten und Ingenieure aller Fach­richtungen sind die maßgeblichen Anwender und Antreibende der BIM-Methode. Die anspruchsvollen Fortbildungsinhalte sind von Vertretern des Berufs­stands für den Berufs­stand erarbeitet und ausgestaltet, die berufliche Selbst­verwaltung und inhaltliche Ausgestaltung praxisbezogener Rahmen­bedingungen durch die Kammern bewährt sich.“

Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundes­ingenieur­kammer: „BIM versteht sich als ganzheitlicher Ansatz, nicht nur hinsichtlich der Prozesse Planen, Bauen, Betreiben, sondern auch mit Blick auf die beteiligten Akteure. Wir denken die BIM-Methode interdisziplinär und integrativ – und sehen uns in unserem Vorgehen bestärkt, wenn zukünftig auch der Bundeshochbau auf die BIM-Fortbildungsstandards der Architekten- und Ingenieurkammern setzt.“

Bei der Methode BIM (Building Information Modeling) werden auf der Grundlage digitaler Bauwerksmodelle alle relevanten In­for­ma­tio­nen und Daten erfasst und verwaltet. Sie sind somit über alle Lebenszyklusphasen eines Bauwerks aktualisiert für alle Beteiligten verfügbar. Die Bundes­architekten­kammer und die Bundes­ingenieur­kammer erarbeiten seit Januar 2018 gemeinsam das Curriculum zum BIM Standard Deutscher Architekten- und Ingenieurkammern nach der bs/VDI Richt­linie 2552 Blatt 8ff.

Einen kurzen Filmbeitrag zur Kooperation mit Statements der Unterzeichnenden finden Sie hier: https://vimeo.com/436689511

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CATHRIN URBANEK
REFERATSLEITERIN ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
ARCHITEKTIN

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