
Entwicklungsplanung eines Campus unter Einbeziehung historischer Bauten
Das Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium der Finanzen, vertreten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen in Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und dem Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikum Frankfurt und der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des Universitätsklinikum Frankfurt, lobt einen nichtoffenen interdisziplinären Realisierungswettbewerb mit Ideenteil gemäß den Richtlinien der RPW 2013 aus.
Gegenstand des Wettbewerbs
Der Gesamtcampus des Universitätsklinikum Frankfurt ist geprägt vom harmonischen Ensemble historischer und neuer quartiersprägender Bauten. Die in Bearbeitung befindliche Fortschreibung der baulichen Entwicklungsplanung soll für den Gesamtcampus eine langfristige Entwicklungsperspektive im Miteinander von historischem Bestand und moderner Architektur definieren.
Im Zuge der Planung des ‚zukunftsfähigen Psychiatriecampus‘ hat ein Werkstattverfahren stattgefunden, in dem die Basis für ein städtebauliches Gesamtkonzept für die Sanierung des Bestands und für die Erweiterungsbauten auf dem Psychiatriecampus im Kontext des denkmalgeschützten Gebäudeensembles von Martin Elsaesser entwickelt wurde.
In dem ersten Bauabschnitt sollen die Bereiche der psychiatrischen Kliniken realisiert werden, die am dringendsten einer Handlung bedürfen, da der vorhandene Bestand große Defizite in Bausubstanz und im Betriebsablauf aufweist. Dazu zählen unter anderem die Akut- und Postakutstation der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie für Erwachsene (KPSY), das Autismus-Therapie- und Forschungszentrum (ATFZ) mit Frühförderzentrum der Klinik der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (KJP) und Liegendkranken-Zufahrt mit Aufnahmebereich für die beiden Kliniken. Für die Versorgung der Erweiterungsbauten ist im ersten Bauabschnitt eine Technikzentrale zu errichten. Die Nutzflächen des ersten Bauabschnitts umfassen rund 6.400 m² Nutzungsfläche. Aufgrund der Nutzungen und der Voruntersuchungen wird dabei von zwei Erweiterungsbauten ausgegangen.
Die Herausforderung des Entwurfes besteht vor allem darin, sich in das historische Umfeld der denkmalgeschützten Bestandsbauten einzufügen und gleichzeitig moderne und hochfunktionale Klinikbauten zu errichten. Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass das Gelände nur wenig Spielraum für Erweiterungsbauten bietet. Der Erhalt von denkmalpflegerisch wichtigen Sichtachsen und die Berücksichtigung der Topographie des Bestandsensembles bzw. des Freiraumes ermöglichen nur wenige, eng abgegrenzte Baufelder. Daher ist auch die Freiraumplanung wesentlicher Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe.
Im Januar 2025 ist das Preisgericht zusammengekommen, und hat zwei Preise sowie drei Anerkennungen verliehen
- 1. Preis (124.500 Euro): CODE UNIQUE Architekten GmbH Martin Boden-Peroche | Volker Giezek, Dipl.-Ing. Martin Boden-Peroche, Dipl.-Ing. Volker Giezek mit RSP Freiraum GmbH LANDSCHAFTSARCHITEKTUR, Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitekt Christoph Ritter, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Sandro Schaffner, beide Dresden
- 2. Preis (74.500 Euro): schneider+schumacher Städtebau GmbH, Dipl.-Ing. Architekt Till Schneider, Dipl.-Ing. Architekt Joachim Wendt, Frankfurt am Main mit WGF Objekt Hirschmann – Lehner Landschaftsarchitekten GmbH, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Franz Hirschmann, Nürnberg mit Gina Barcelona Architects, Dipl.-Ing. Architekt Albert de Pineda, Dipl.-Ing. Architekt Roger Pernas, Dipl.-Ing. Architekt Jaime Batlle, Barcelona
- Anerkennung (40.000 Euro): Schulz und Schulz Architekten GmbH, Prof. Dipl.-Ing. Architekt Ansgar Schulz, Prof. Dipl.-Ing. Architekt Benedikt Schulz, Leipzig mit r+b landschaft s architektur rossa rossa-banthien landschaftsarchitekten partgmbb, Dipl.-Ing. freier Garten- und Landschaftsarchitekt aks bdla ifla Jens Rossa, Dresden
- Anerkennung (40.000 Euro): JSWD Architekten GmbH & Co. KG, Dipl.-Ing. Architekt Olaf Arne Drehsen, Dipl.-Ing. Architekt Christian Mammel, Köln mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Dipl.-Ing. (FH) Freischaffender Landschaftsarchitekt Stephan Lenzen, Bonn
- Anerkennung (40.000 Euro): KSP ENGEL GmbH, Dipl.-Ing. S.M. Arch. / MIT, Architekt BDA Jürgen Engel, Frankfurt am Main mit Studio grüngrau, Prof. Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitekt Thomas Fenner, Düsseldorf
Preisträger in der Übersicht
1. Preis

Anerkennung

2. Preis

Anerkennung

Anerkennung

1. Preis
Die beiden Baukörper strahlen architektonische Gelassenheit und Ruhe aus und vermögen neben dem ikonografisch starken Elsaesserbau gleichberechtigt und gut zu bestehen. Der städtebauliche Zustand nach Erstellen des Realisierungsteils vermag als Ergänzung und neues bauliches Ensemble zusammen mit dem Elsaesserbau sehr gut zu bestehen. Insgesamt gibt diese Arbeit wichtige Antworten auf die komplexen Fragestellungen.
Auszug aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung zum 1. Preisträger
2. Preis
Anerkennung
Anerkennung
Anerkennung
Steckbrief
Wettbewerbstitel | Nichtoffener einphasiger interdisziplinärer Realisierungswettbewerb für den ersten Bauabschnitt mit Ideenteil „Psychiatriecampus des Universitätsklinikum Frankfurt“ |
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Auslober | Land Hessen vertreten durch das Hessische Ministerium der Finanzen, Wiesbaden vertreten durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen in Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Wiesbaden und dem Universitätsklinikum Frankfurt sowie der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikum Frankfurt und der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des Universitätsklinikum Frankfurt |
Wettbewerbsmanagement | scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh, Friedenstraße 18, Dortmund |
Teilnehmer | Architekt*innen zusammen mit Landschaftsarchitekt*innen |
Beteiligung | 18 Arbeiten |
Fachpreisrichter | Stefan Behnisch, Architekt, Stuttgart (Vorsitz) |
Sachpreisrichter | Thorsten Schmidt, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Wiesbaden Stefan Haub, Hessisches Ministerium der Finanzen, Wiesbaden Markus Radermacher, Stadt Frankfurt am Main Dr. Maria Wüllenkemper, Landesamt für Denkmalpflege Hessen Prof. Dr. med. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor, Universitätsklinikum Frankfurt am Main Prof. Dr. med. Andreas Reif, Universitätsklinikum Frankfurt am Main Thomas Platte, Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen, Direktor, Zentrale, Wiesbaden Jutta Herwartz, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Wiesbaden (Stellvertretung) Sophia von den Driesch, Hessisches Ministerium der Finanzen, Wiesbaden (Stellvertretung) Joachim Serazio, Bauaufsicht, Stadt Frankfurt am Main (Stellvertretung) Caroline Hero, Untere Denkmalschutzbehörde (Stellvertretung) Prof. Dr. med. Stefan Zeuzem, Dekan des Fachbereichs Medizin, Universitätsklinikum Frankfurt am Main (Stellvertretung) Markus Jones, Kaufmännischer Direktor, Universitätsklinikum Frankfurt am Main (Stellvertretung) Birgit Roelfsema, Pflegedirektorin, Universitätsklinikum Frankfurt am Main (Stellvertretung) Prof. Dr. Dipl.-Theol. Christine M. Freitag, Universitätsklinikum Frankfurt am Main (Stellvertretung) Karl-Hermann Krombach, Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen, Zentrale, Wiesbaden (Stellvertretung) |
Sachverständige | Marion Mannhold, Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen, Niederlassung Rhein-Main |