Seminarbeschreibung
Die Konferenz, am 30. Oktober 2025, im Casals Forum in Kronberg, fragt nach integrierten Lösungsansätzen, die zur Klimaanpassung beitragen. Gemeinsam mit internationalen Expert*innen werden Konzepte der Architektur, Landschaftsarchitektur und der Stadtplanung diskutiert.
Mit dem Begriff der „Oase“ wird stets ein Sehnsuchtsort umschrieben. Um dieses Versprechen auch in Zeiten des Klimawandels und der Klimaanpassung in der Architektur einlösen zu können, bedarf es der nachhaltigen Transformation der gebauten Umwelt von Stadt und Land. Dies stellt alle Akteur*innen vor große Herausforderungen. Das Extremwetter in all seinen Facetten zeigt sich zudem als großer Investitionstreiber und dies angesichts von Haushaltsengpässen, Baurezession und Handelskriegen. Was heißt es vor diesem Hintergrund klimaangepasst zu planen und zu bauen? Hat das Leitbild der letzten Jahrzehnte der sogenannten „steinernen“ Stadt (des 19. Jahrhunderts) ausgedient? Hat die Moderne durch die globale Erderwärmung ihre coolness eingebüßt?
Bereits in den Fünfzigerjahren hat das britische Architektenpaar Jane Drew und Maxwell Fry den Begriff „Tropical Architecture“ für klimabewusstes und -angepasstes Bauen geprägt: einfach, ressourcenschonend, passiv durchlüftet, ohne Hightech und mit regionalen Baustoffen. Parameter, die gegenwärtig mit „Gebäudetyp-e“ oder dem Plädoyer für „einfaches bauen“ ihre Wiederentdeckung feiern.
Die Konferenz fragt nach integrierten Lösungsansätzen, die zur Klimaanpassung und zur „(r-)urbanen Resilienz“ beitragen. Gemeinsam mit internationalen Expert*innen werden Konzepte der Architektur, Landschaftsarchitektur sowie der Stadtplanung vorgestellt und diskutiert. Kann die Architektur ihrer Schutzfunktion als shelter oder als lebenswerte Oase noch beziehungsweise wieder nachkommen?
Registrierung /// 12 Uhr – 13 Uhr
Begrüßung und Eröffnung /// 13 Uhr
Grußwort
- Ines Fröhlich, Staatssekretärin, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, Wiesbaden
Im Gespräch I
- Gerhard Greiner, Präsident Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH), Wiesbaden
Moderation:
- Andrea Jürges, Stv. Direktorin, Deutsches Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main
Block 1 : Transformationsgesellschaft unter (Hitze-)Stress /// Vorträge
Die Welt ist gegenwärtig nicht nur politisch, sondern vor allem klimatisch hochtemperiert. Hitzewelle, Hitzestau und Hitzestress sind akute Phänomene des Klimawandels, die sich in den letzten Jahren immer stärker in das Bewusstsein eingeschrieben haben. Dies stellt alle Akteur*innen vor große Herausforderungen. Welche Anpassungsstrategien hat die Transformationsgesellschaft?
- Dr. Stefan Carsten, Zukunftsforscher, Stadtgeograph, Berlin
- Prof. Elisabeth Endres, Dipl.-Ing., Professur Gebäudetechnologie, Technische Universität Braunschweig & Kuratorin, Deutscher Pavillon 2025, Architekturbiennale Venedig
Anschließend Diskussion mit allen Gastreferent*innen
PAUSE
Block 2: Klima-Oasen bauen /// Vorträge (in englischer Sprache)
Aufgrund des Klimawandels verschieben sich die klimatischen Regionen, so dass in den nächsten Jahrzehnten mit südeuropäischen Klimabedingungen zu rechnen sind. Was können wir u.a. von Südeuropa lernen? Was heißt es vor diesem Hintergrund klimaangepasst zu planen und zu bauen? Wie kann der Bestand dahingehend transformiert werden?
- Jun.-Prof. Laurens Bekemanns, Architekt, BC architects & studies, Brüssel & Professur Baukonstruktion und Entwerfen, RWTH Aachen
- Mireira Luzárraga, Architektin, TAKK Architects, Mireia Luzárraga + Alejandro Muiño, Barcelona & Assistant Professor, Columbia GSAPP, New York
- Tobias Theil Konishi, Project Director, SLA, Kopenhagen
Anschließend Diskussion mit allen Gastreferent*innen
PAUSE
Block 3: Klimaanpassung gerecht, gesund und nachhaltig gestalten /// Podiumsdiskussion
Neben der gerechten und produktiven Stadt fordert die Neue Leipzig Charta die „grüne Stadt“ ein. Wodurch zeichnet sich diese aus und wodurch wird sie baulich-räumlich erfahrbar? In Zeiten des Klimawandels verschärft sich, u.a. die soziale Segregation durch den nicht gleichberechtigten Zugang zu grün-blauen Infrastrukturen. Die gesundheitlichen Belastungen stressen Mensch, Tier und Natur gleichermaßen. Wodurch zeichnen sich resiliente (Infra-)Strukturen beziehungsweise notwendige „kühle Orte“ aus?
- Max Bürck-Gemassmer, Arzt für Allgemeinmedizin, Stv. Vorsitzender, KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V., Berlin
- Prof. Dr. Tanja Herdt, Professur Städtebau, Institut für Raumentwicklung, Ostschweizer Fachhochschule Rapperswil
- Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister, Regierungsbaumeister, Stadt Heidelberg (angefragt)
Statement
- Prof. Dr. Philipp Misselwitz, Architekt / Stadtplaner & Executive Director, Bauhaus Earth, Berlin
Im Gespräch II
- Gerhard Greiner, Präsident AKH, Wiesbaden
Moderation:
- Andrea Jürges, Stv. Direktorin, DAM, Frankfurt am Main
Get together /// ca. 20 Uhr
Einige Vorträge werden in englischer Sprache gehalten; hierfür wird eine Simultanübersetzung angeboten.
Die Fortbildung wird für die Verlängerung der Eintragung in der Energieeffizienz-Expertenliste mit 6 Unterrichtseinheiten (Wohngebäude), 6 Unterrichtseinheiten (Nichtwohngebäude) und 6 Unterrichtseinheiten (Energieaudit DIN 16247 (BAFA)) angerechnet.
Veranstaltungsort
Der Hessische Architektentag ist zum zweiten Mal Gast im neuen Konzertsaal des Casals Forums in Kronberg im Taunus. Der Veranstaltungsort mit seiner renommierten Ausbildungsstätte für junge Musiker*innen ist von Staab Architekten GmbH, Berlin entworfen worden und ist 2023 mit einer Anerkennung im Rahmen des Staatspreises für Architektur und Städtebau „Vorbildliche Bauten im Land Hessen“ ausgezeichnet worden.
Konzertsaal, Casals Forum, Beethovenplatz 1, Kronberg im Taunus
Bitte beachten Sie: Mit Ihrer Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich einverstanden, dass Bild- und Filmaufnahmen Ihrer Person erstellt und vom Veranstalter in einer Dokumentation über die Veranstaltung, für die eigene Berichterstattung über die Veranstaltung sowie im Internet verwendet und veröffentlicht werden können. Falls Sie nicht damit einverstanden sind, bitten wir Sie, uns dies ausdrücklich mitzuteilen.
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis zum
20. Oktober 2025.