Lisa Farkas/Vor­bild­liche Bauten 2011

Ar­chi­tek­turbücher

Bücher über Ar­chi­tek­tur liegen im Trend - opulente Bildbände ebenso wie kenntnisreiche Monografien über Architekten­persönlich­keiten, einzelne Bauwerke oder Baustile. Auf diesen Seiten werden Sie regelmäßig über Neuerscheinungen auf diesem Gebiet informiert:

Gärten des Jahres 2024

Die Veröffentlichung bietet mehr als eine Zusammenstellung der von einer Fachjury ausgewählten „fünfzig schönsten Privatgärten“ im deutschsprachigen Raum. Sie ist zugleich eine Hommage an die Kreativität von Landschafts­architekt*innen und Gartengestalter*innen.

Die Ansprüche an eine zeitgemäße Gartengestaltung haben sich in den letzten Jahren gewandelt – Gärten sollen die Biodiversität fördern, nach­haltig sein und dem Klimawandel standhalten. Ökologische Landschaftsgestaltung mit innovativen Pflanzkonzepten statt aufgeräumter Flächen liegt im Trend. Das zeigt auch die Aus­wahl der hier vorgestellten Gärten, deren Schönheit und Einzigartigkeit in eindrucksvollen Bildern und detaillierten Plänen vorgestellt wird, ergänzt durch umfassende Angaben zu Besonderheiten des Grundstücks, des Konzepts, der verwendeten Materialien und der Aus­wahl der Pflanzen. „Gärten des Jahres“ ist ein un­verzicht­bares Buch für alle, die von ihrem eigenen Traumgarten träumen oder sich einfach von der Schönheit der Natur inspirieren lassen wollen.

Deutsches Ar­chi­tek­tur Jahrbuch 2024

Das Deutsche Ar­chi­tek­tur Jahrbuch, herausgegeben vom Deutschen Ar­chi­tek­turmuseum (DAM) in Frank­furt am Main, dokumentiert seit fast 40 Jahren das aktuelle Baugeschehen in Deutsch­land. Ein Preisträger, vier weitere Finalisten, 19 Projekte der Shortlist in Deutsch­land, zwei weitere Projekte der Kategorie Deutscher Ar­chi­tek­turexport 2024 und dazu Essays zur City of Woods in Bad Aibling und zu organischer Ar­chi­tek­tur – auch die diesjährige Ausgabe des Jahrbuchs bietet erneut einen Querschnitt hervor­ragender zeitgenössischer Bauten und zugleich einen Ausblick auf die Zukunft des Bauens in Zeiten der Bauwende. Alle Projekte werden von namhaften Autorinnen und Autoren vorgestellt, anschaulich illustriert mit zahlreichen Fotos, Plänen, Grundrissen und Ansichten.

Der DAM Preis für Ar­chi­tek­tur in Deutsch­land ging 2024 erstmals in seiner Geschichte an ein Erstlingswerk – das Studierendenhaus auf dem Campus der TU Braunschweig, entworfen von Gustav Düsing und Max Hacke. Hervorgegangen aus einem Ar­chi­tek­tur­wett­bewerb unter den wisschenschaftlichen Mit­arbeiter­*innen der TU Braunschweig, zeichnet sich das Studierendenhaus nicht nur durch seine filigrane Leichtigkeit und Offenheit aus, sondern überzeugt auch durch seine raffinierte, materialsparende Konstruktion und zirkuläre Bauweise.

Der Suche nach umweltschonenden Bauweisen sind auch die beiden Essays gewidmet, die die Projektvorstellungen ergänzen: Die City of Wood in Bad Aibling ist ein städtebauliches Ent­wick­lungsprojekt zur Umwandlung eines ehemaligen Militärflugplatzes einschl. Kasernengebäude in ein gemisches Quar­tier für Wohnen und Gewerbe mit dem Ziel, Bau und Betrieb der Gebäude klimapositiv zu gestalten. Neben dem Erhalt möglichst viel bestehender Bausubstanz kommt daher bei den Neubauten vorwiegend Holz zum Einsatz. Der Essay „Organische Ar­chi­tek­tur“ untersucht die Einsatzmöglichkeiten von Pilzmyzel und Flachs als Materialien für die ökologische Bauwende.

Für den, der sich über das aktuelle Baugeschehen in Deutsch­land informieren möchte, führt kaum ein Weg am Deutschen Ar­chi­tek­tur Jahrbuch 2024 vorbei.

 

Ar­chi­tek­tur in Zeiten der Krise

Aktuelle und historische Strategien für die Gestaltung „neuer Welten“

Um es gleich vorweg zu sagen, das Spektrum der Auseinandersetzung der Autorin Susanne Stache mit den Strategien von Architekt­innen und Architekten, in Krisenzeiten bessere Welten zu schaf­fen, reicht über den architekturtheoretischen Diskurs hinaus und umfasst ebenso Geschichte, Psychologie und Philosophie. Stache spürt den Zusammen­hängen von Krise, Zeit und Ästhetik nach und stellt Ästhetik und Entwurfsstrategien von aktuellen Projekten unserer von Krisen geprägten Zeit solchen vergangener Krisenzeiten gegenüber. Diese Analyse ermöglicht es, Vorstellungen von Fortschritt, Wachstum, Natur und Gesellschaft zu hinterfragen, die sich in zeitgenössischen Projekten manifestieren.

Der erste Teil der Publikation enthält das theoretische Rüstzeug für die daran anschließende Ar­chi­tek­turanalyse der Fallbeispiele. Dieser zweite Teil ist nach vier sogenannten Figuren gegliedert, die für unterschiedliche zeitliche Strategien und mit ihnen verbundene Handlungsmuster angesichts von Krisen stehen. Das anschließende „Fazit mit Aussicht“ ruft dazu auf, eine neue Bziehung zu dieser sich immer rasanter verändernden Welt zu denken, um kommenden Krisen kreativ zu begegenen und die besten Narrative für die Zukunft bebauter Räume zu erfinden.

 

Obacht an der Wäschespinne!

Die Siedlung als Element des Städtebaus
Deutsch-deutsche Stadt­planung in Ansichtskarten 1949 bis 1989

Wie in den beiden Vorgängerbänden erschließt Ulrich Brinkmann erneut anhand von Ansichtskarten aus der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts einen wichtigen städtebaulichen Raumtyp – nach der zentralen Fußgängerzone (Achtung vor dem Blumenkübel!) und der magistralen Straße (Vorsicht auf dem Wendehammer!) geht es nun um die Wohnsiedlung am Stadtrand. Anhand der Ansichtskarten zeichnet der Autor Ent­wick­lungslinien in der ehemaligen BRD wie der DDR nach und konstatiert mit dem schwindenden Einfluss der Nachkriegsmoderne einen im Lauf der Zeit nachlassenden ar­chi­tek­to­nischen Anspruch der Grosswohnsiedlungen. Was fehlt diesen Siedlungen, um Ort zu sein? Und ist seit dem Erstbezug dort irgendetwas entstanden, das dazu beitragen könnte, dies zu verändern? Die Überlegungen zu den Gestaltqualitäten der Nachkriegsmoderne sind kein Selbstzweck sondern haben zum Ziel, Anknüpfungspunkte für Identifikation, Wertschätzung und Weiter­entwicklung der Siedlungen und Großsiedlungen in einer Zeit herauszuarbeiten, in der sie mit ihrer ausgeprägten räumlichen Trennung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit und den dadurch bedingten langen Wegen heutigen Vorstellungen oft nicht mehr genügen. Mit diesem letzten Band der Trilogie plädiert Brinkmann für einen neuen und unverstellten Blick auf diese Areale der Stadt.

 

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