Architekturführer Paris
Medaillenverdächtig!
Pünktlich zur Olympiade haben DOM publishers ihren vergriffenen Architekturführer Paris um alle Olympiabauten und weitere aktuelle Projekte ergänzt und neu gedruckt. Der Architekturführer ist chronologisch gegliedert und erzählt vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse sowie den theoretischen und ästhetischen Debatten die Pariser Architekturgeschichte: Vom Aufkommen des Art nouveau über die klassische Strenge des Art déco, über die Hinwendung zur Moderne der Zwischen- und Nachkriegszeit, der die Postmoderne und ein Auf- und Ab des Hochhausbaus und der Monumentalarchitektur folgen, bis hin in die heutige Zeit.
Der Band enthält nun insgesamt 265 Bauwerke, die auf ihre Entdeckung warten. Der Architekturkritiker Jean-Philippe Hugron hatte es sich 2018 zur Aufgabe gemacht, das Augenmerk auf bisher wenig veröffentlichte und oft in ihrem Wert verkannte Projekte zu richten, auch wenn das bedeutete, einige emblematische Bauten nicht zu zeigen, um den Umfang des Architekturführers in handhabbaren Grenzen zu halten. Dafür rückt er Projekte in der Banlieu in den Vordergrund, die bisher kaum Aufmerksamkeit erfahren hatten. Zu Unrecht, denn die Banlieu dient viel eher als architektonisches Versuchsfeld. Auch die ergänzte Darstellung der Olympiabauten konzentriert sich auf Bauten in der Banlieu – das Olympiadorf, die Adidas Arena und das Centre Aquatique Olympique.
Fazit: Paris ist immer eine Reise wert, auch ohne die Spiele. Wer dabei die ausgetretenen Pfade verlassen und überraschende architektonische Entdeckungen machen will, findet in dem Architekturführer Paris einem kongenialen Begleiter.