Seminarbeschreibung

Die Ursachen für Bauschäden sind vielfältig. Sie beschäftigen Gerichte und manchmal lassen sich ihre Ursachen auch durch Gutachten nicht zweifelsfrei aufklären. Bauschäden können sowohl als Mängel bereits beim Bau angelegt werden als auch im Laufe des „Gebäudelebens“, z. B. durch die Nutzung oder Renovierung, bewirkt werden. Oder sie sind schlicht dem damaligen bautechnischen Wissen und den Anforderungen geschuldet. So war ein feuchtkühler Keller nützlich, als man noch Kartoffeln über den Winter einlagerte.

Ziel des Seminars ist es, anhand von Beispielen zu erkennen, bei welchen Baustoffen besondere Vorsicht geboten ist. Außerdem soll im Bestand das Bewusstsein dafür geweckt werden, wie man typische Schäden und Probleme aus bauchemischen, bautechnischen und nutzungsbedingten Zusammen­hängen erkennt und - wo möglich - erste Ansätze zu ihrer Beseitigung entwickeln kann.

Inhalte u. a.:

Teil 1 Ursachen für Bauschäden

• Kurze Wiederholung zu chemischen Zusammen­hängen, also „Wohin wandern Weichmacher?“ usw., 
• Stoffliche Unverträglichkeiten während des Einbaus und in der Nutzungszeit, Wasser und weitere Gründe für Bauschäden,
• Fehler bei der Bauend- und Unterhaltsreinigung
• Fallbeispiele, von Fogging bis Hausschwamm (ggf. auch ergänzt durch eigene Erfahrungen der TN/-innen)
• Exkurs: Grundstücksfaktoren wie Altlasten und gezogene Belastungen, z. B. Radon.

Teil 2 Typische Bauweisen und Mängel im Bestand

• Fiktive Begehung eines Gebäude­bestands mit Hinweisen auf mögliche Mängel von Dach bis Keller,

• Hinweise auf Bauschadstoffe,
• Hinweise auf unsachgemäße Eingriffe in historischen Brand­schutz, Statik und Umwehrungen.

Zielgruppen Absolventinnen und Absolventen.

Diese Ver­an­stal­tung ist Teil der Seminarreihe „Basiswissen".
Diese speziellen Seminare sind vorrangig auf Personen zugeschnitten, die erfolgreich ein Studium der vier Fach­richtungen (Ar­chi­tek­tur, Innen­architektur, Land­schafts­architektur oder Stadt­planung) absolviert haben und die neu in den Beruf einsteigen wollen. Sie vermitteln Grundlagenwissen, das - neben der nachzuweisenden Praxiserfahrung - entsprechend den Voraussetzungen der  Hessischen Verordnung über die Berufs­praxis zur Eintragung in ein Berufsverzeichnis der Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen führen soll. Zusätzlich wird das An­ge­bot der Akademie der AKH durch Seminare abgerundet, die dabei unterstützen, persönliche Kompetenzen weiter zu entwickeln.